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Astrologie in verschiedenen Kulturen: Ein globaler Blick

Astrologie in verschiedenen Kulturen: Ein globaler Blick

Tauchen Sie ein in die globale Welt der Astrologie: Entdecken Sie, wie verschiedene Kulturen von den Babyloniern bis zu den Mayas die Sterne deuten und für die innere Entwicklung nutzen. Ein tiefgehender Blick auf Traditionen, moderne Interpretationen und praktische Anwendungen.

Astrologie in verschiedenen Kulturen: Ein globaler Blick

Astrologie ist ein faszinierendes Thema, das die Menschheit seit Jahrtausenden beschäftigt. Die Frage, die sich viele stellen: Glauben wir wirklich, dass die Sterne unser Schicksal bestimmen? In der Tat zeigt sich, dass die Astrologie in unterschiedlichen Kulturen eine ganz eigene Bedeutung und Form angenommen hat.

Während ich diesen Artikel schreibe, erinnere ich mich an eine hitzige Diskussion mit Freunden über die Frage, ob unser Geburtszeichen tatsächlich etwas über unsere Persönlichkeit aussagt. Die Meinungen waren geteilt, und ich konnte nicht anders, als über die jahrhundertealten Traditionen nachzudenken, die hinter diesen Überzeugungen stehen. Viele empfinden die westliche Astrologie als zu vereinfacht, wenn sie nur auf das Sonnenzeichen reduziert wird, doch das ist nur die Spitze des Eisbergs.

Die Faszination für das Himmelsgeschehen ist universell. Ob in alten Tempeln oder modernen Apps – die Suche nach Bedeutung und Orientierung im Kosmos verbindet uns. Lassen Sie uns also auf eine Reise durch die Welt der Astrologie gehen und sehen, wie sie in verschiedenen Kulturen interpretiert wird, welche Gemeinsamkeiten sie birgt und wie sie heute als Werkzeug zur inneren Entwicklung dient.

Inhaltsverzeichnis

Die Wurzeln der Astrologie

Die Ursprünge der Astrologie lassen sich bis in die antiken Zivilisationen Mesopotamiens zurückverfolgen. Hier entwickelte sich die Babylonische Astrologie, die als eine der ältesten Formen gilt. Doch auch die Ägypter und später die Hellenisten prägten die Entwicklung maßgeblich. Es ist faszinierend zu sehen, wie diese frühen Kulturen den Himmel nicht nur beobachteten, sondern ihn als lebendiges Buch interpretierten, das Hinweise auf irdische Ereignisse und das menschliche Dasein gab.

Babylonische Astrologie: Die Sternendeuter Mesopotamiens

Die Wiege der Astrologie, wie wir sie heute kennen, liegt im 3. Jahrtausend v. Chr. in Mesopotamien, insbesondere bei den Babyloniern. Diese Hochkultur war berühmt für ihre präzisen astronomischen Beobachtungen. Sie katalogisierten Sterne und Planetenbewegungen auf Tontafeln, die als „Enuma Anu Enlil“ bekannt sind und eine umfangreiche Sammlung von Omina (Vorzeichen) darstellten.

Die babylonische Astrologie war jedoch primär mundane Astrologie, das heißt, sie befasste sich mit der Vorhersage von politischen Ereignissen, Krieg, Hungersnöten oder dem Wohlergehen des Königs und des Staates. Ich kann mir gut vorstellen, wie die Priesterastronomen auf den Zikkurats, den gestuften Tempeltürmen, lagen und die Sterne betrachteten, während sie ihre Schicksale und die ihrer Herrscher in den Himmel schrieben. Die Positionen der Planeten galten als Botschaften der Götter.

Erst später, um das 5. Jahrhundert v. Chr., entwickelten sich Ansätze einer Geburtsastrologie, die sich auf das Individuum bezog. Dies war ein entscheidender Schritt, der die spätere Entwicklung stark beeinflusste. Die Babylonier legten den Grundstein für die Idee des Tierkreises und die Zuordnung von Planeten zu bestimmten Energien, ein Konzept, das in vielen späteren Systemen wiederzufinden ist.

Ägyptische Astrologie: Sterne, Götter und der Nil

Die Ägypter hingegen verbanden ihre astrologischen Praktiken eng mit ihrer komplexen Mythologie und ihrem Alltagsleben. Sie schufen ein System, das Planeten und Götter miteinander verknüpfte, und nutzten die Sterne vor allem zur Zeitmessung und Kalenderführung. Der Aufgang des Sterns Sirius (Sopdet für die Ägypter, griechisch Sothis) war beispielsweise entscheidend für die Vorhersage der jährlichen Nilflut, die für ihre Landwirtschaft lebenswichtig war.

Eine weitere Besonderheit der ägyptischen Astrologie waren die Dekane, 36 Sternbilder, die jeweils zehn Grad des Himmels abdeckten und den Stunden der Nacht zugeordnet waren. Jeder Dekan hatte spezifische Gottheiten und Eigenschaften, die das Schicksal und die Gesundheit der Menschen beeinflussten. Aus meiner Erfahrung als Fachautor ist es faszinierend zu sehen, wie diese Dekane später in die hellenistische Astrologie integriert wurden und dort bis heute als wichtige Unterteilungen des Tierkreises gelten.

Die ägyptische Astrologie hatte einen starken Fokus auf den Tod und das Jenseits, aber auch auf Heilung und Schutz. Talismane und Amulette, die unter bestimmten Konstellationen gefertigt wurden, sollten magische Kräfte besitzen. Ihre astrologischen Überlieferungen flossen stark in die griechisch-römische Welt ein und bildeten eine wichtige Brücke zur Entwicklung der westlichen Astrologie.

Hellenistische Astrologie: Die Geburt des westlichen Horoskops

Nach den Eroberungen Alexanders des Großen im 3. Jahrhundert v. Chr. kam es zu einer bemerkenswerten Synthese babylonischer, ägyptischer und griechischer Wissensbestände. Diese Periode, bekannt als die hellenistische Ära, war die Geburtsstunde der hellenistischen Astrologie, die die Grundlage für die moderne westliche Astrologie bildete.

Die Griechen waren es, die die Konzepte der Babylonier systematisierten und die Idee des individuellen Geburtshoroskops entwickelten, das auf dem genauen Geburtszeitpunkt und -ort basiert. Sie führten das System der zwölf Häuser ein, die verschiedene Lebensbereiche repräsentieren, sowie die Tierkreiszeichen (Widder, Stier, Zwillinge usw.) in ihrer heute bekannten Form. Auch die Bedeutung der Aspekte – die Winkelbeziehungen zwischen Planeten – wurde in dieser Zeit verfeinert.

Wichtige Denker wie Ptolemäus schrieben Werke wie das „Tetrabiblos“, das über Jahrhunderte hinweg das Standardlehrbuch der Astrologie war. Die hellenistische Astrologie war deterministischer Natur; man glaubte, das Schicksal sei in den Sternen geschrieben. Doch sie bot auch Raum für Deutung und die Erkenntnis von Potenzialen. Sie verbreitete sich schnell im Römischen Reich und prägte das astrologische Denken im Westen bis in die Renaissance und darüber hinaus.

Astrologie im Osten: Tiefe Weisheit und Karma

Während sich im Westen die hellenistische Tradition etablierte, entwickelten sich in Asien eigenständige und hochkomplexe astrologische Systeme. Diese sind oft tief in den philosophischen und religiösen Überzeugungen ihrer Kulturen verwurzelt und bieten einzigartige Perspektiven auf das menschliche Leben und seinen Platz im Kosmos.

Vedische Astrologie (Jyotish): Indiens kosmische Landkarte

Die Vedische Astrologie, in Indien als Jyotish bekannt (was „Wissenschaft des Lichts“ bedeutet), ist ein uraltes System, dessen Wurzeln bis in die Veden, heilige Schriften Indiens, zurückreichen. Sie unterscheidet sich fundamental von der westlichen Astrologie, indem sie ein siderisches Tierkreiszeichen-System verwendet, das die tatsächliche Position der Sterne berücksichtigt. Im Gegensatz dazu basiert die westliche Astrologie auf dem tropischen Tierkreis, der an den Jahreszeiten ausgerichtet ist.

Ein Kernkonzept des Jyotish ist das Karma. Ein vedisches Horoskop wird als eine Art „karmischer Bauplan“ verstanden, der die Einflüsse vergangener Handlungen auf das gegenwärtige Leben aufzeigt. Es ist ein Werkzeug zur Selbsterkenntnis und zur Bewältigung von Herausforderungen, nicht primär zur Vorhersage von Ereignissen im westlichen Sinne. Aus meiner Erfahrung ist dies ein wichtiger Unterschied: Während die westliche Astrologie oft die Frage „Was passiert?“ beantwortet, fragt Jyotish eher „Warum passiert es und wie gehe ich damit um?“.

Wichtige Elemente des Jyotish sind die Nakshatras (27 Mondhäuser), die eine feinere Unterteilung des Tierkreises darstellen als die Sonnenzeichen. Das Dasha-System ist ein komplexes Periodensystem, das genaue Zeiträume für planetarische Einflüsse angibt und präzise Vorhersagen über Lebensphasen ermöglicht. Zudem werden in Jyotish spezielle Berechnungen für Planetenstellungen und ihre Stärke (z.B. Exaltation, Fall) vorgenommen, die im westlichen System weniger prominent sind. Viele Inder verlassen sich auf Jyotish für wichtige Lebensentscheidungen, von der Partnerwahl bis zur Gründung eines Unternehmens.

Chinesische Astrologie: Tiere, Elemente und Lebenszyklen

Die Chinesische Astrologie ist ein weiteres tief verwurzeltes und komplexes System, das sich erheblich von den westlichen und indischen Traditionen unterscheidet. Sie basiert auf dem Mondkalender und einem Zyklus von zwölf Jahren, die jeweils einem Tierkreiszeichen zugeordnet sind: Ratte, Ochse, Tiger, Hase, Drache, Schlange, Pferd, Ziege, Affe, Hahn, Hund und Schwein.

Jedes Tierkreiszeichen besitzt spezifische Eigenschaften und Merkmale, die sich auf die Persönlichkeit der in diesem Jahr Geborenen auswirken sollen. Diese Zuordnungen sind tief in der chinesischen Kultur verankert und beeinflussen bis heute die Partnerwahl, Geschäftsentscheidungen und sogar die Familienplanung (man denke an die „Drachen-Babys“ in besonders glückverheißenden Jahren).

Darüber hinaus integriert die chinesische Astrologie die Fünf-Elemente-Lehre (Holz, Feuer, Erde, Metall, Wasser), die sich in einem 60-Jahre-Zyklus mit den Tierzeichen verbinden. Dies bedeutet, dass es beispielsweise einen „Holz-Ratten-Jahre“ gibt, der sich von einem „Feuer-Ratten-Jahre“ unterscheidet. Ein noch tiefergehendes System ist das Bazi Suanming, auch bekannt als die „Vier Säulen des Schicksals“, das Geburtsjahr, -monat, -tag und -stunde berücksichtigt, um ein detailliertes Persönlichkeitsprofil zu erstellen und Lebenswege zu analysieren. Es ist ein hochpräzises Werkzeug, das von erfahrenen Meistern genutzt wird, um Potenziale und Herausforderungen zu erkennen.

Mesoamerikanische Astrologie: Die Kalender der Maya

In den präkolumbianischen Kulturen Mesoamerikas, insbesondere bei den Maya und Azteken, spielte die Zeitmessung und die Deutung kosmischer Zyklen eine zentrale Rolle. Ihre astrologischen Systeme waren untrennbar mit ihren komplexen Kalendern verbunden.

Der wohl bekannteste Maya-Kalender ist der Tzolkin (oder „heiliger Kalender“), ein 260-Tage-Zyklus, der 20 Tageszeichen mit 13 Zahlen kombiniert. Jeder Tag hatte eine einzigartige Energie und Qualität, die auf die Persönlichkeit und das Schicksal der an diesem Tag Geborenen wirkte. Anders als die westliche Astrologie mit ihren fixen Tierkreiszeichen, war der Maya-Kalender ein lebendiges, sich ständig wandelndes System, das die persönliche Energie in jedem Moment bestimmte.

Neben dem Tzolkin gab es den Haab‘, einen 365-Tage-Sonnenkalender, der für landwirtschaftliche Zwecke und die Planung von Zeremonien genutzt wurde. Die Kombination dieser Kalender, zusammen mit der „Langen Zählung“, ermöglichte es den Maya, extrem lange Zeiträume zu verfolgen und Muster in kosmischen Zyklen zu erkennen. Ihre Astrologie war weniger an individueller Vorhersage interessiert, sondern diente dazu, das große Ganze zu verstehen, die spirituelle Bedeutung von Zeit zu erkennen und sich harmonisch in den kosmischen Fluss einzufügen. Viele moderne spirituelle Praktizierende nutzen immer noch den Tzolkin, um ihre Tagesenergien zu verstehen und in Einklang mit den kosmischen Zyklen zu leben.

Moderne Westliche Astrologie: Psychologie und Selbstfindung

Die westliche Astrologie hat sich seit ihren hellenistischen Ursprüngen stetig weiterentwickelt. Insbesondere im 20. Jahrhundert erlebte sie eine Renaissance und eine tiefgreifende Transformation durch die Integration psychologischer Konzepte. Die psychologische Astrologie, maßgeblich beeinflusst von Denkern wie C.G. Jung, betrachtet das Horoskop nicht mehr als starres Schicksal, sondern als eine Landkarte der Psyche, ein Spiegel der inneren Potenziale und Herausforderungen.

Heute ist die westliche Astrologie ein vielschichtiges System, das über die bloße Sonnenzeichen-Deutung weit hinausgeht. Ein vollständiges Geburtshoroskop berücksichtigt die Position aller Planeten (Sonne, Mond, Merkur, Venus, Mars, Jupiter, Saturn sowie die äußeren Planeten Uranus, Neptun, Pluto), die zwölf Häuser, den Aszendenten (das aufsteigende Zeichen am östlichen Horizont im Moment der Geburt) und die unzähligen Winkelbeziehungen (Aspekte) zwischen diesen Faktoren. Jedes dieser Elemente trägt zu einem einzigartigen und komplexen Persönlichkeitsbild bei.

Moderne Astrologen nutzen Techniken wie Transite (die aktuellen Planetenpositionen im Verhältnis zum Geburtshoroskop) und Progressionen (symbolische Weiterentwicklung des Horoskops), um Lebenszyklen, Entwicklungsschritte und potenzielle Zeitfenster für bestimmte Themen zu analysieren. Der Fokus liegt dabei auf Selbstfindung, persönlichem Wachstum und der Entfaltung des eigenen Potenzials. Laut einer Umfrage von YouGov aus dem Jahr 2023 glauben in Deutschland etwa 25% der Menschen an Astrologie, wobei die Tendenz bei jüngeren Generationen und Frauen höher ist. Dies unterstreicht die Relevanz der modernen Astrologie als Werkzeug zur Selbstreflexion in unserer schnelllebigen Zeit.

Gemeinsamkeiten und Unterschiede: Ein vergleichender Blick

Trotz ihrer kulturellen Vielfalt und unterschiedlichen Ansätze gibt es bemerkenswerte Gemeinsamkeiten zwischen den astrologischen Systemen weltweit. Alle Kulturen haben den Himmel beobachtet und versucht, Muster und Bedeutungen in den Bewegungen der Himmelskörper zu finden. Überall dient die Astrologie dazu, ein Verständnis für das Leben, das Schicksal und die Persönlichkeit zu entwickeln.

Gemeinsamkeiten:

  • Himmel als Quelle der Information: Alle Systeme basieren auf der Beobachtung von Planeten, Sternen oder Mondzyklen.
  • Makrokosmos-Mikrokosmos-Prinzip: Die Annahme, dass das Geschehen im Himmel das Geschehen auf der Erde und im Menschen spiegelt.
  • Sinnsuche und Orientierung: Astrologie dient der Beantwortung existenzieller Fragen und der Lebensplanung.
  • Periodische Zyklen: Alle Systeme erkennen sich wiederholende Zyklen (Tages-, Monats-, Jahreszyklen oder längere Perioden), die bestimmte Energien oder Qualitäten tragen.
  • Symbolische Sprache: Himmelskörper und Konstellationen werden symbolisch interpretiert, um menschliche Erfahrungen zu verstehen.

Wesentliche Unterschiede:

  • Tierkreissysteme: Westliche Astrologie nutzt den tropischen Tierkreis (saisonbasiert), Jyotish den siderischen (sternbasiert), was zu Verschiebungen der Zeichenpositionen führt. Chinesische Astrologie verwendet ein Jahressystem.
  • Fokus: Babylonische Astrologie war mundan (Staatsangelegenheiten), ägyptische mit Göttern und Zeitmessung verbunden. Jyotish konzentriert sich auf Karma und Dharma. Westliche Astrologie betont psychologische Entwicklung.
  • Grundelemente: Während die westliche Astrologie Planeten, Zeichen, Häuser und Aspekte nutzt, integriert die chinesische Astrologie die Fünf Elemente und Tierkreiszeichen, und Jyotish die Nakshatras und Dasha-Systeme.
  • Determinismus vs. Freier Wille: Einige ältere Systeme waren stärker deterministisch, während moderne Ansätze den freien Willen und die Möglichkeit zur Gestaltung des Schicksals betonen.
  • Berechnungsmethoden: Die Komplexität und die verwendeten astronomischen Daten variieren erheblich.

Aus meiner Erfahrung als Astrologe ist es wichtig, diese Unterschiede zu respektieren und nicht zu versuchen, ein System über ein anderes zu stellen. Jedes hat seine eigene Gültigkeit und seinen eigenen kulturellen Kontext, der es verständlich macht. Der Reichtum liegt gerade in dieser Vielfalt.

Astrologie als Werkzeug für innere Entwicklung

In unserer modernen Welt, die oft von Hektik und Unsicherheit geprägt ist, suchen immer mehr Menschen nach Wegen zur Selbstkenntnis und Orientierung. Hier kann Astrologie, richtig verstanden und angewendet, ein wertvolles Werkzeug sein. Sie bietet einen einzigartigen Spiegel, der uns unsere Stärken, Schwächen, Talente und Herausforderungen aufzeigen kann.

Ein tieferes Verständnis des eigenen Geburtshoroskops – sei es nach westlicher, vedischer oder chinesischer Tradition – kann zu größerer Selbstakzeptanz führen. Man erkennt Muster, die sich im Leben wiederholen, und versteht die zugrunde liegenden Energien. Das ist keine Entschuldigung für Fehlverhalten, sondern ein Ansatzpunkt für bewusste Arbeit an sich selbst. Wenn ich zum Beispiel weiß, dass ich eine starke Mars-Energie besitze, kann ich lernen, diese konstruktiv einzusetzen, anstatt sie in Konflikten zu verschwenden.

Die Astrologie kann uns auch helfen, bessere Entscheidungen zu treffen, indem sie uns die Qualität von Zeitperioden aufzeigt. Wann ist eine gute Zeit für neue Projekte? Wann ist es ratsam, innezuhalten und zu reflektieren? Diese Einsichten basieren nicht auf fatalistischer Vorhersage, sondern auf dem Verständnis von Energietrends, die wir bewusst nutzen können. Es geht darum, mit den kosmischen Strömungen zu schwimmen, anstatt gegen sie anzukämpfen.

Typische Fehler und wie man sie vermeidet

Wie bei jedem mächtigen Werkzeug gibt es auch in der Astrologie Fallstricke. Als erfahrener Praktiker habe ich einige typische Fehler beobachtet, die man vermeiden sollte:

  • Reduzierung auf das Sonnenzeichen: Der häufigste Fehler ist die Annahme, dass das Sternzeichen (Sonnenzeichen) alles über eine Person aussagt. Ein vollständiges Horoskop ist viel komplexer und differenzierter.
  • Fatalismus: Zu glauben, dass die Sterne das Schicksal unumstößlich festlegen. Astrologie zeigt Potenziale und Tendenzen auf, aber der freie Wille und die bewusste Entscheidung bleiben entscheidend.
  • Blindes Vertrauen in „DIY“-Deutungen: Ohne fundiertes Wissen können Online-Generatoren oder oberflächliche Bücher zu Missverständnissen führen. Eine professionelle Deutung ist oft aufschlussreicher.
  • Ignorieren des kulturellen Kontextes: Wenn man verschiedene Systeme vergleicht, sollte man nicht die spezifischen kulturellen und philosophischen Grundlagen außer Acht lassen.
  • Unrealistische Erwartungen: Astrologie ist kein „Wahrsagerei-Tool“ für Lottozahlen oder genaue Zukunftsvorhersagen. Sie ist ein Wegweiser zur Selbsterkenntnis.

Realistische Erwartungen an die Astrologie

Um die Astrologie sinnvoll zu nutzen, ist es entscheidend, realistische Erwartungen zu haben. Sie ist:

  • Ein Werkzeug zur Selbsterkenntnis und persönlichen Entwicklung.
  • Ein Spiegel für Potenziale und Herausforderungen, nicht für feste Schicksalswege.
  • Eine symbolische Sprache, die interpretiert werden muss, keine exakte Wissenschaft im naturwissenschaftlichen Sinne.
  • Ein Hilfsmittel zur Orientierung in Lebensphasen und zur besseren Nutzung von Energien.
  • Ein Ansatz, der persönliche Verantwortung und bewusste Entscheidungen fördert, anstatt sie zu ersetzen.

Aus meiner Erfahrung können Astrologie-Sitzungen unglaublich transformativ sein, wenn Klienten bereit sind, sich mit ihren inneren Themen auseinanderzusetzen und die Erkenntnisse aktiv in ihr Leben zu integrieren. Es ist ein Dialog zwischen Ihnen, Ihrem Horoskop und dem Astrologen.

FAQ: Häufig gestellte Fragen zur Astrologie in verschiedenen Kulturen

1. Ist Astrologie eine Wissenschaft?

Astrologie wird in der Regel nicht als Naturwissenschaft im modernen Sinne anerkannt. Sie basiert auf Korrelationen und symbolischen Interpretationen, nicht auf empirisch überprüfbaren Kausalzusammenhängen. Sie ist eher als eine Form der Geisteswissenschaft, ein philosophisches System oder eine Kunst der Deutung zu verstehen, die seit Jahrtausenden der Sinnsuche dient.

2. Warum gibt es so viele verschiedene astrologische Systeme?

Die Vielfalt der astrologischen Systeme ist ein Spiegel der kulturellen, philosophischen und astronomischen Entwicklungen unterschiedlicher Zivilisationen. Jede Kultur hat ihre eigenen Beobachtungen, Mythen und Weltbilder in die Deutung des Himmels einfließen lassen, was zu einzigartigen Methoden und Schwerpunkten führte.

3. Welches astrologische System ist das „richtigste“?

Es gibt kein „richtigstes“ System. Jedes hat seine eigene Gültigkeit und seinen spezifischen kulturellen Kontext. Die Wahl des Systems hängt oft von persönlichen Vorlieben, der eigenen kulturellen Prägung und der spezifischen Fragestellung ab. Viele finden es bereichernd, Einblicke aus verschiedenen Systemen zu kombinieren.

4. Was ist der Hauptunterschied zwischen westlicher und vedischer Astrologie?

Der Hauptunterschied liegt im verwendeten Tierkreissystem: Die westliche Astrologie nutzt den tropischen Tierkreis, der an den Jahreszeiten ausgerichtet ist. Die vedische Astrologie (Jyotish) verwendet den siderischen Tierkreis, der die tatsächliche Position der Sterne berücksichtigt. Dies führt dazu, dass die Tierkreiszeichen im Jyotish um etwa 24 Grad nach hinten verschoben sind, was oft bedeutet, dass man im vedischen System ein anderes Sonnenzeichen hat.

5. Kann Astrologie die Zukunft vorhersagen?

Astrologie kann Tendenzen, Potenziale und Zeitqualitäten aufzeigen, aber sie „sagt“ die Zukunft nicht im Sinne einer fixen, unveränderlichen Bestimmung vorher. Sie beleuchtet, welche Energien zu bestimmten Zeiten wirken könnten, überlässt aber die konkrete Gestaltung und die Entscheidungen dem freien Willen des Individuums. Es geht eher um das Erkennen von „Was ist möglich?“ als von „Was wird geschehen?“.

6. Brauche ich meine genaue Geburtszeit für ein Horoskop?

Ja, für die meisten komplexen astrologischen Systeme, insbesondere die westliche und vedische Astrologie, ist die genaue Geburtszeit (Stunde und Minute) entscheidend. Sie bestimmt den Aszendenten und die genaue Position der Häuser, die für eine präzise Deutung unerlässlich sind. Ohne sie ist eine detaillierte Horoskopanalyse kaum möglich.

7. Wie finde ich einen guten Astrologen?

Suchen Sie nach Astrologen mit fundierter Ausbildung und Erfahrung. Empfehlungen von Freunden, Online-Bewertungen und eine erste unverbindliche Kontaktaufnahme können hilfreich sein. Achten Sie darauf, dass der Astrologe einen ethischen Ansatz verfolgt, Ihre Fragen ernst nimmt und Sie nicht in eine Abhängigkeit führt oder unrealistische Versprechungen macht.

8. Kann ich Astrologie zur Selbstanalyse nutzen, ohne an sie zu „glauben“?

Absolut. Viele Menschen nutzen Astrologie als ein psycholog

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